Swiss Life Arena in Zürich
Vorhang auf für eine Sport- und Multifunktionshalle der Superlative
Im nordwestlichen Zürcher Quartier Altstetten bildet die Swiss Life Arena seit ihrer Eröffnung nicht nur ein theatrales Entrée zur Stadt. Es ist auch eine Sport- und Eventhalle der Superlative. Die lang ersehnte Heimspielstätte des Eishockeyclubs ZSC Lions eroberte innerhalb seiner noch jungen Bestandszeit bereits die Herzen der Besucherinnen und Besucher, Veranstalter und einer Fachjury, die sie vor Kurzem zu einem der besten Sportstadien der Schweiz wählten. Die Sympathie dürfte durchaus auch mit der Architektur zusammenhängen, die dem renommierten Büro aus London und Zürich Caruso St. John Architects zuzuschreiben ist. Von aussen ist der zu zwei Seiten abgestufte Quader in hellen Beton gehüllt, dessen detailreiche Struktur einer Wellenform und dem Faltenwurf eines Theatervorhangs gleicht. Von innen zeigt sich eine modern ausgestattete Arena mit technoider Anmutung, die dem Sport und den Liveevents würdigen Raum lässt. Schnittstellen der Erschliessung bilden Innen- und Aussentüren von Forster Profilsysteme, die alle funktionalen Ansprüche an Wärmedämmung und Brandschutz erfüllen sowie die gestalterische Tonalität treffend unterstützen.
Ein Hexenkessel nicht nur für den Eishockeysport
Auf eine Länge von ganzen 170 Metern erstreckt sich die neue Swiss Life Arena am Stadteingang von Zürich zwischen einer Autobahn und Bahngleisen südlich der Limmat. Der Koloss aus Stahlbeton misst in der Breite weitere 110 Meter und erhebt sich im mittleren Bereich bis zu 33 Meter über der Grundfläche. Um 90 Grad zur Längsseite gedreht, fügt sich die Arena in das Volumen ein. Einem Hexenkessel gleich bietet sich dort bis zu 12.000 Zuschauern Platz. Die prestigeträchtige Eishockey- und Sporthalle mit ihrer 30 Meter hohen, steilen Tribüne wird von Gastronomie und einem VIP-Bereich, einem Business Center mit Konferenz- und Seminarräumen sowie weiteren Sport- und Trainingsbereichen flankiert. Im Süden ist ausserdem eine grosse Dachterrasse als weitläufige Ankunftszone mit Aufenthaltsmöglichkeit in die Struktur eingeschnitten.
Theatervorhang in hellem Sichtbeton
Das auffälligste Gestaltungselement bildet die Fassade, der die Architekten eine textile Anmutung und eine dem Faltenwurf eines Vorhangs nachempfundene Oberfläche verliehen haben. Die repräsentative Südseite sowie die strassenseitige Nordseite werden über versetzt angeordnete Bullaugenfenster belichtet, um die sich das drapierte Fassadenkleid legt. Die Längsseiten weisen bis auf die Arkaden im Erdgeschoss geschlossene Wandflächen auf, die in tiefe Wellen- und feine Rillenstrukturen eingeteilt sind. Die Aussenhülle aus Sichtbeton mit Weisszementzuschlag baut auf einer tragenden Wand aus Stahlbeton auf. Die helle, kunstvoll modellierte Aussenfläche nimmt dem stattlichen Volumen dadurch die Massivität. Auch innen dominieren teils sichtbare Tragelemente, raue Materialien sowie monumentale Wandreliefs.
Das Gebäude folgt im Rahmen seiner Dimension und Ausführung einem wirtschaftlichen und ökologischen Ansatz. Dazu zählt auch die Entscheidung der Planer, die Aussenhülle als einschalige, tragende Ortbetonwand mit Innendämmung auszuführen. Neben der energieoptimierten Konstruktion gehören dazu auch die Verwendung von umweltverträglichen Materialien und anteiligem Recyclingbeton, effizienter Gebäudetechnik sowie eine CO2-freie Stromversorgung über Photovoltaikanlagen auf den Dachflächen.
Feuerverzinkte Elementabschlüsse von Forster Profilsysteme
Bereits in der Frühphase war das Unternehmen Forster Profilsysteme AG in die Planung involviert. Dieses trug gemeinsam mit den ausführenden Forster-Lizenzpartnern, den Metallbauunternehmen Schneebeli Metallbau AG und Enderli Metallbau AG, insgesamt 140 Elementabschlüsse zum Bauwerk bei. Die Aussentüren sind im System forster unico HI ausgeführt und unterstützen durch herausragende Wärme- und Brandschutzeigenschaften die Ziele der Energieeffizienz für das Minergie-zertifizierte Gebäude. Teils in Brandschutzklasse El30 sowie in den Systemen forster unico sind auch die Türen und Festverglasungen innen ausgeführt. Die vom Büro Caruso St John Architects gewünschte Profiloberflächenbehandlung „feuerverzinkt“ trägt bei allen eingesetzten Elementen zum gelungenen Entwurfskonzept bei. Um die Oberflächen der Elemente mit dem System forster unico EI30 feuerverzinkt ausführen und die Brandschutzisolatoren einbringen zu können, wurden objektspezifische Planungs- und Fertigungsmethoden (Fabrikationsmanagement) angewandt.
Zürich, Schweiz
Produkte:
forster unico, unico HI und unico EI30
Architektur: Caruso St John Architects, Zürich (CH) / London (GB)
Metallbauer: Schneebeli Metallbau AG, Dietlikon (CH), Enderli Metallbau AG, Kloten (CH)
Bauherr: ZSC Arena Immobilien AG, Zürich (CH); mit Beteiligung Stadt und Kanton Zürich (CH)
Fotografie: R&D Dürr