Terminal Flughafen Genf
Filigrane Konstruktion aus Stahl und Glas
Das Flughafenterminal „Aile Est“ am Genève Aéroport verbindet modernste Passagierabfertigung mit hochwertiger Architektur. Der 2021 fertiggestellte Neubau ersetzt ein Gebäude aus dem Jahr 1975, das den heutigen Standards an Technik und Energieeffizienz nicht mehr gerecht wurde. Im neuen Ostflügel für Langstrecken und Non-Schengen-Flüge ist Glas das dominierende Stilmerkmal, das sowohl die Gebäudehülle als auch die Innenarchitektur charakterisiert. Sämtliche Aufenthaltsbereiche und Wegeführungen wurden mit Profilsystemen von Forster realisiert. Ihre flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten erfüllen die für Flughafengebäude besonders hohen Ansprüche an Brandschutz und Sicherheit.
Im neu errichteten Terminal werden bis zu 3.000 ankommende und 2.800 abfliegende Passagiere pro Stunde abgefertigt. Neben den zwölf Gates umfasst das Gebäude zwei Business-Lounges, verschiedene Wartezonen, die Zollkontrollen sowie Gewerbeflächen. Der 520 Meter lange und 20 Meter breite Neubau verfügt über vollständig verglaste Hauptfassaden mit einer Neigung von 26 Grad. Die Geometrie des Baukörpers, der im Querschnitt ein Parallelogramm darstellt, verleiht dem Terminalbau Leichtigkeit und Eleganz. Die geneigten Glasfassaden unterstreichen den schwebenden Charakter des Terminals und bieten den Passagieren freien Blick auf die Start- und Landebahn sowie auf die Bergkette des Jura.
Das neue Terminal setzt auch in Sachen Nachhaltigkeit Zeichen: Dafür sorgen unter anderem die wärmegedämmte Gebäudehülle, eine Photovoltaikanlage und hocheffiziente Wärmepumpen.
Transparenz und Orientierung
Durch die Konstruktion in Form eines Exoskeletts, also einer Tragstruktur ausserhalb des Gebäudes, konnten die Innenräume flexibel und luftig gestaltet werden. Glaswände, die der Lenkung der Personenströme dienen, sorgen für viel Tageslicht im Gebäudeinneren und erleichtern die Orientierung. Auch die Brüstungen der Rollsteige und zahleiche Türen sind aus Glas und unterstützen den offenen, heiteren Charakter der Architektur. Die bis zu vier Meter hohen Verglasungen im Gebäudeinnern sind ein wesentliches Element der Innenraumqualität, die trotz des schmalen Baukörpers durch Grosszügigkeit und spannende Sichtbezüge besticht. Für die Glasflächen und die bei Grossprojekten dieser Art erforderlichen Brandschutzabschottungen kam das Profilsystem forster fuego light zum Einsatz. Es ermöglicht die Ausführung von Festverglasungen mit integrierten Schiebetüren, die im Brandfall die horizontalen und vertikalen Fluchtwege gemäss der Brandschutzrichtlinien der AEAI (Association des établissements cantonaux d’assurance incendie) gewährleisten.
Ästhetik und Sicherheit auf höchstem Niveau
Die Brandschutz-Schiebetür forster fuego light EI30 mit Fluchtwegfunktion punktet im Ostflügel als architektonisch ansprechende Lösung, indem sie ohne zusätzliche Fluchttüren auskommt. Denn die Brandschutztüren vereinen die Funktionen Schieben und Drehen in einem Element. Das Auslösen der Öffnung der Drehflügel durch Panik-Druckstangen erfolgt gemäss EN1125. Diese so genannten Swing-Out-Türen wurden speziell für das Genfer Flughafenterminal entworfen und dimensioniert, um im Brandfall die optimalen Bedingungen für eine schnelle Flucht zu ermöglichen. Darüber hinaus sind die Türen entsprechend der Anforderungen eines internationalen Flughafens mit einem komplexen elektronischen Zugangskontrollsystem ausgestattet.
Für das Projekt „Aile Est“ wurden die EI30-Verglasungen ohne hohe Zwischenpfosten inklusive Absturzsicherung und 90°-Ecken ausgeführt. Die flächenbündigen Elemente bieten höchste Sicherheit und ermöglichen gleichzeitig maximalen Tageslichteinfall ins Gebäudeinnere. Eine weitere Herausforderung bei diesem anspruchsvollen Projekt waren die Toleranzen des Baukörpers, die bis zu 8 cm betragen können. Die robusten Forster Profilsysteme aus 100 % recycelbarem Stahl sind in der Lage, diese Bewegungen aufzunehmen, ohne die Lasten auf die EI-Elemente zu übertragen.
Genf, Schweiz
Produkte:
Brandschutzverglasung EI30: forster thermfix light
Brandschutz-Schiebetüren mit Fluchtwegfunktion, Stossfugenverglasung inkl. Swing-Out-Türen: forster fuego light
Architektur:
Rogers Stirk Harbour + Partners, London (UK)
Architektur-Atelier Jacques Bugna SA, Genf (CH)
Bauingenieure:
Ingérop Conseil et Ingénierie (ICI), Rueil-Malmaison (FR)
T ingénierie SA, Genf (CH)
Bauherr: Aéroport International de Genève
Fotografie: Damian Poffet