The Circle, CH

Grossbaustelle «The Circle», Zürich/CH

The Circle steht für eine konsequente Weiterentwicklung der kommerziellen Zentren am Flughafen. Nach einer Bauzeit von rund fünf Jahren bietet das Werk des japanischen Stararchitekten Riken Yamamoto seinen Betreibern die gigantische Nettonutzfläche von 180’000 m2. Der Riesenkomplex bietet neben einem medizinischen Zentrum des Universitätsspitals Zürich, zwei Hotels, einem Kongresszentrum auch attraktive Büroflächen sowie Angebote für Kunst, Kultur, Gastronomie und Bildung. Ein grosser Teil der Nutzfläche konnte bereits vermietet werden. Der Circle wird so zu einer kulturellen und wirtschaftlichen Bereicherung über die Flughafenregion hinaus. Realisiert wurde das Projekt durch eine Miteigentümergemeinschaft, woran die Flughafen Zürich AG mit 51 Prozent und die Swiss Life AG mit 49 Prozent beteiligt sind.

 

BRANDSCHUTZFASSADEN: filigrane Brandschutz-Liftverglasungen

Beim Innenausbau hatte die Blaser Metallbau AG tatkräftig mitgewirkt. Die Andelfinger Metallbauunternehmung plante, produzierte und lieferte rund 500 m2 transparente Liftverglasungen, inklusive der Edelstahlzargen um die Lifttüren. Die technischen Ansprüche bei diesen Bauteilen waren nicht ganz alltäglich, denn diese Innenabschlüsse hatten die Brandschutzklasse E30 zu erfüllen.

 

Profilsystem forster thermfix vario gewählt

Blaser entschied sich, die verschiedenen E30- Pfosten-Riegel-Elemente im System forster thermfix vario zu bauen. «Während der Evaluationsphase, in der es darum ging, das Profilsystem definitiv auszuwählen, spürten wir die kompetente und zielführende Unterstützung der Forster Profilsysteme AG deutlich», erläuterte Rolf Bechtold, Projektleiter der Blaser Metallbau AG, und fügte an: «Denn schliesslich gab es dannzumal doch die eine oder andere technische Hürde, die wir zu überwinden hatten. Weitere Kriterien wie eine fundierte Schulung, spezielle Werkzeugkästen, ein ästhetisch und qualitativ hochstehendes Produkt sowie das interessante Preis-Leistungs- Verhältnis führten dazu, dass wir uns für Forster entschieden. »

 

Insgesamt baute Blaser 22 Stück in ihrer Art unterschiedliche E30-Liftverglasungen im System forster thermfix vario. Dies in den drei verschiedenen Gebäudeteilen H 12, H 15, H 16 in mehreren Kernen und über acht Geschosse. Stellvertretend für die vielen unterschiedlichen Liftverglasungen wird hier auf die Liftverglasung Typ H 12 eingegangen: Sie wirkt hoch transparent und edel, die 4,8 m breite und 6,5 m hohe Liftverglasung mit ihren filigranen Deckleisten von nur 45 mm Ansichtsbreite. Mehr Glas wäre bei diesen E30-Liftverglasungen nicht mehr möglich gewesen, denn schliesslich hatten auch die umlaufenden Anschlusspaneele sowie der horizontal durchlaufende Abfangträger der Brandschutzklasse E30 zu entsprechen und die strengen Auflagen zu erfüllen.

Die in diesem Fall für unbeheizte Räumlichkeiten konstruierte Pfosten-Riegel-Front besteht aus einem umlaufenden Rahmen aus liftseitigem Stahlrohr vom 45 mm Breite und 110 mm Tiefe sowie hallenseitigen, farblos eloxierten Aluminium-Deckleisten von 45 × 23 mm, alles vom System forster thermfix vario. Aufgrund der unbeheizten Situation war keine thermische Trennung erforderlich, was zu einer Glasstärke von lediglich 14 mm führte. Obschon vom Profilsystem gegeben, war die kontrollierte Entwässerung über das systeminterne Drainage- System für diese Innenräume nicht zu berücksichtigen.

 

Profilvertiefungen mit Blechen

Die beschriebene Liftverglasung lässt sich in zwei Teilbereiche aufteilen: unten der fünf Felder zählende Teil um die Lifttüren, oben der zehn Felder umfassende Teil mit Glas- und Paneelfüllungen. Direkt über den Türen ist der erwähnte Abfangträger aus einem IPE 160 eingebaut, der die anfallenden Kräfte über die seitlichen Mauerwerke abträgt und auch zur Aufhängung der Lifttüren dient. Dass diese Konstruktionsart mit Profilerweiterungen und Trägerverkleidungen in E30 nicht alltäglich ist und verschiedene Weiterentwicklungen zur Systemlösung erforderte, versteht sich von selbst.

Die ganze Konstruktion weist eine totale Rahmentiefe von 500 mm auf. Innere, abgebogene Stahlbleche ergänzen die forster thermifx vario Profilrohre zu einer 500 mm tiefen Zarge. Die Befestigung erfolgte umlaufend über angeschweisste Flachstahllaschen, die an die bauseits im Beton eingelassenen Schienenprofile geschraubt sind. Befestigungen mit Bohrankern waren nicht zugelassen. Die E30-tauglichen Anschlusszargen an das Mauerwerk sind zu zweischaligen Stahlblechpaneelen zusammengebaut. Gefüllt mit Promatec-Gipsplatten und Mineralwolle erfüllen sie die brandschutztechnischen Anforderungen. Edel und robust sind die Lifttürzargen ausgeführt.

 

Bestehend aus mehrfach abgekanteten Edelstahlblechen und hinterlegt mit Gipsplattenfüllungen, sind sie zu hitze- und druckbeständigen Paneelen zusammengebaut. Für alle Verglasungen kam Pilkington Pyrodur 30-200 mit 0,76-mm-PVB-Folie zur Anwendung. Anlieferung und Montage sorgfältig geplant Baustellen dieser Grössenordnung fordern von den Unternehmungen ganz andere logistische und administrative Leistungen als beim Bau eines üblichen Geschäftshauses. So stand für die Anlieferungen beispielsweise ein Online-Planungstool zur Verfügung. Hier waren die vorgesehenen Lieferungen mindestens drei Tage vorher anzumelden. Zudem waren der Umschlagplatz sowie die notwendigen Hebegeräte wie Kran usw. frühzeitig zu buchen. Die Anlieferung hatte dann in einem Zeitfenster von 15 Minuten zu erfolgen, andernfalls wurde die Annahme verweigert.

Damit die genauen terminlichen Anforderungen eingehalten werden konnten, wurden auch von Seiten der Forster Profilsysteme AG sämtliche geforderten Lösungsvorschläge und Materiallieferungen genau und professionell abgewickelt und in jeder Bauphase eingehalten.

 

The Circle – eine spannende Herausforderung

«Die Tatsache, dass sich unsere Liftverglasungen über drei Gebäudeteile mit mehreren Kernen und Geschossen verteilten, machte dieses Vorhaben nicht einfacher», so Rolf Bechtold. «Bereits bei den Massaufnahmen waren wir stark gefordert, schliesslich gab es neben der Massaufnahme an Mauerwerken viele andere Gegebenheiten wie bereits installierte Lifte, Rohrleitungen, Kabelkanäle sowie in Planung stehende Wand- und Deckenverkleidungen, Bodenbeläge und angrenzende Türen zu berücksichtigen und in die Planung einfliessen zu lassen. Neben den hohen architektonischen Anforderungen bildeten auch die vielen Unternehmerschnittstellen sowie verschiedene Freigabeinstanzen einen spannenden Kernpunkt im Planungsprozess. »

 

BRANDSCHUTZTÜREN: 205 Türelemente für «The Circle»

Hammer Metall AG in Nänikon erhielt von der Bauherrschaft den Zuspruch für Planung, Herstellung und Montage von 205 Türelementen in Stahl.

Der grösste Teil davon war als Brandschutzelemente in unterschiedlichen Brandschutzklassen auszubilden. Während sekundäre, raumtrennende Elemente lediglich die Klasse E30 zu erfüllen hatten, waren andere, Trakt-trennende Türelemente, je nach Vorgabe der Feuerpolizei, in den Brandschutzklassen EI30, EI60 oder EI90 zu bauen. Hammer entschied sich, sämtliche Türen aus Forster Profilstahlrohren zu realisieren. Für Türen ohne brandschutztechnische Anforderungen wurde das Profilsystem forster presto 50 im Innenbereich und im Aussenbereich das Profilsystem forster unico gewählt. Bei Elementen der Brandschutzklassen EI30, EI60 und EI90 kam das Profilsystem forster fuego light, teilweise auch das Profilsystem forster unico EI30, zur Anwendung. forster fuego light erfüllte auch die geforderten Widerstandsklassen RC2 und RC3 gegen Einbruch bestens. Auch für die sechs automatisierten Schiebetüren in der Brandschutzklasse EI30 wurde das Profilsystem forster fuego light angewendet. „Bereits in der Angebotsphase erhielten wir von Forster Profilsysteme AG einen professionellen Support, was unsere Überzeugung bestärkte, ein preislich, technisch und logistisch passendes und die Anforderungen erfüllendes Angebot einzureichen“ erklärt Reto Meier, Geschäftsführer Hammer Metall.

 

Jede Türe ein Unikat

Obschon sich die verschiedenen Türelemente mit ihren unterschiedlichen Anforderungen vielleicht zu sechs oder sieben Klassen zusammenführen liessen, erwies sich beinahe jede von ihnen als Unikat. Neben unterschiedlichen Arten, Funktionen, Beschlägen, Aufteilungen sowie Elementergänzungen unterschieden sie sich auch in ihren Abmessungen. Diese Ausgangslage führte zu einer enormen Heterogenität des Auftrags.

 

Die Planung, Herstellung und Montage einiger einzelner Brandschutztüren stellt üblicherweise keine erhöhten Anforderungen an eine Unternehmung, erklärte Ruggero Di Berardino, Projektleiter bei Hammer Metall AG, und fügte an: «Doch bei der grössten Baustelle der Schweiz war alles etwas anders. Unsere Türelemente waren in sieben Bautrakte, auf verschiedenen Geschossen, in unterschiedlichsten Ausführungen zu liefern. Dazu kam, dass sich unser Auftrag wohl etappieren liess, jedoch nicht nach Türarten, sondern nach den erwähnten Bautrakten. Dies bedeutete, dass jede Etappe Türelemente von jedem Typ umfasste, was Serienproduktionen nur bedingt zuliess. Etwas überspitzt ausgedrückt könnte man sagen, es waren alle Elemente beinahe gleichzeitig zu planen, dann zu produzieren und anschliessend zu montieren. Der gesamte Prozess erstreckte sich über gut 15 Monate. Erschwerend kam in der Planungsphase dazu, dass aufgrund der hohen Komplexität und Grösse des Objekts die Ausführungspläne von verschiedenen Instanzen geprüft, eingelesen, weitergeleitet und schlussendlich freigegeben werden mussten. »

 

Die Planungsphasen

Die Ausführungsplanungen wurden traktweise durch mehrere Konstrukteure im Haus Hammer vorgenommen. Die Kompetente Beratung und systembezogene Unterstützung durch die technischen Fachleute der Forster Profilsysteme AG hatte in dieser Phase wesentlich zum Erfolg beigetragen. In Bezug auf eine ausgeklügelte Logistik wurden Arbeitsvorbereitung, Beschaffung, Fabrikation, Oberflächenbehandlung, Zusammenbau, Bereitstellung, Transport und Montage jeweils exakt – just in time – geplant und ausgelöst.

 

Die Produktionsprozesse

Auch der Produktionsprozess wurde – der logistischen Planung entsprechend – traktweise gesplittet. Zuschnitt und Anarbeitung der Profile erfolgten auf dem hauseigenen Bearbeitungscenter. Dann folgten im Durchlaufverfahren Schweissvorbereitungen sowie Heften und Schweissen, bis die entsprechenden Elemente an die nächste Bearbeitungsinsel zum Schleifen weitergeleitet wurden. Nach der externen Oberflächenbehandlung folgte der Einbau von Beschlägen und Dichtungen, die erste Funktions- und Qualitätskontrolle und schlussendlich die genau dokumentierte Palettierung für den Transport auf die Baustelle.

 

Die Baumontagen

Auch die Baumontagen waren von Hammer exakt zu planen und auf die bauseitigen Bedürfnisse abzustimmen. Anlieferungen waren anzumelden und der vereinbarte Termin genau einzuhalten. Die Baustelle ermöglichte kaum Raum für Zwischenlagerungen. Somit waren einmal angelieferte Elemente innert Kürze zu montieren. Ach der Einsatz von Füllelementen und die elektrischen Erschliessungen erfolgten exakt im Takt des bauseitigen Terminprogramms. Funktionskontrollen und Abnahmen durch Vertreter der Bauherrschaft erfolgten wiederum trakt- und geschossweise.

 

Automatisierte Schiebetüren – auch mit Swing-Out-Funktion

Neben einer Menge manuell bedienbarer Türen produzierte und lieferte Hammer auch verschiedene automatisierte Schiebetüren mit und ohne Swing-Out-Funktion im Profilsystem forster fuego light, EI30. Bei der Wahl der automatischen Antriebe entschieden sich die Verantwortlichen für Produkte der Firma Record Türautomation.

Türen mit Swing-Out-Funktion (mit Drehflügel am Schiebeflügel) werden im Normalbetrieb beidseitig über einen Bewegungsmelder aktiviert und lassen sich von beiden Seiten her über die Schiebefunktion normal begehen. Im Brandfall werden Schiebeflügel über die Brandfallsteuerung geschlossen und verriegelt. Die integrierte Fluchtwegfunktion Swing-Out wird aktiviert und der integrierte Drehflügel kann in Fluchtrichtung geöffnet werden.

Drehflügeltüren mit RDA-Ansteuerung Hammer stellte auch automatisierte EI30-Drehflügeltüren her. Auch hierfür kam das Profilsystem forster fuego light zur Anwendung.



Zürich, Schweiz


Liftverglasungen (forster thermfix vario) | Türelemente (forster fuego light, forster unico, forster presto)


Architekt: Riken Yamamoto

Metalbauer:

Metallbau Liftverglasungen: Blaser Metallbau AG, Andelfingen

Metallbau Türelemente: Hammer Metall AG, Nänikon

Bauherrschaft: Flughafen Zürich / Swiss Life