Fabriketagen im Salzhaus Biel
Energetische Sanierung der denkmalgeschützten Fassaden
Im Quartier Neustadt Süd an der Salzhausstrasse 31, in der Nähe des Bieler Bahnhofs im Kanton Bern, liegen die ehemaligen Verwaltungsgebäude und Montagehallen der General Motors Suisse. Die gestalterisch anspruchsvollen Gebäude, die 1935 errichtet und später erweitert wurden, gelten als Pionierleistung des modernen Fabrikbaus in der Schweiz und stehen als wichtige Zeugen für die Industriegeschichte Biels unter Denkmalschutz. Architekt der avantgardistischen Bauten war der Zürcher Rudolf Steiger, der damit den Weg für das Neue Bauen bereitete. Im Zuge der energetischen Sanierung von Januar bis Juni 2022 wurden die historischen Verglasungen der Nord- und Südfassade im ersten Obergeschoss ausgetauscht und durch eine wärmegedämmte Lösung mit dem filigranen Profilsystem forster unico xs ersetzt.
Die beiden stützenfreien Montagehallen sind als Stahlkonstruktionen unter Sheddächern ausgeführt, einer Dachform, die vor allem bei Bauten mit grosser Grundfläche zum Einsatz kommt. Dabei werden mehrere selbsttragende Satteldächer nebeneinandergesetzt. Ein besonderes Highlight der Hallen sind die grosszügigen Glasfronten mit feinen Sprossen, die von der Bieler Salzhausstrasse aus Einblick in den Montageablauf erlaubten. Von 1955 bis 1957 wurden eine weitere Montagehalle und ein Ersatzteillager errichtet und 1976 folgte die Umnutzung zum Parkhaus, Einkaufszentrum und Bürogebäude.
Im Obergeschoss des Fabrikgebäudes befindet sich heute eine Verkaufsfläche der Möbelhauskette Livique. Als erste Etappe der energetischen Sanierung des historischen Gebäudekomplexes wurden die Festverglasungen der denkmalgeschützten Süd- und Nordfassaden des Ensembles im Obergeschoss durch wärmegedämmente Verglasungen ersetzt. In den nächsten Jahren sollen weitere Sanierungsetappen im gleichen Stil erfolgen.
Denkmalgerechte energetische Sanierung mit forster unico xs
Die äussere Glasfront der ehemaligen Werkshallen bestand aus unisolierten Einfachverglasungen mit sehr schmalen Profilen. An der Nord- und Südfassade mussten je eine fünf Meter hohe und 120 Meter breite Front ausgebaut werden, deren Glaselemente von Stahlträgern gehalten wurden. Insgesamt wurden im Obergeschoss des Salzhauses fast 100 Quadratmeter verglaste Fläche mit 1.900 Festverglasungen erneuert. Da die Fassaden denkmalgeschützt sind, mussten die neuen Festverglasungen die gleichen Profilansichtsbreiten aufweisen wie die ursprünglichen Elemente aus Winkel- und T-Stahlprofilen mit Einfachverglasung.
Die größte Herausforderung stellte die im Zuge der Sanierung vorgesehene Dreifach-Isolierverglasung dar – denn gegenüber Einfachverglasungen gibt es beim Einsatz von modernen Isoliergläsern Einschränkungen in der maximalen Durchbiegung der Fassadenelemente bei Windlasten. Um die statischen Anfoderungen auch bei den geforderten schmalen Ansichtsbreiten der Profile erfüllen zu können, setzten die Architekt:innen auf das filigrane und robuste Profilsystem forster unico xs aus Stahl.
Das System unico xs besteht komplett aus recycelbarem Stahl und ermöglicht dank seiner speziellen Verbindungstechnik sehr schlanke Profile mit einer Ansichtsbreite von nur 23 Millimetern – was mit wärmegedämmten Serien bislang nicht erreicht werden konnte. Daher eignet sich das System forster unico xs hervorragend für Renovierungen von denkmalgeschützten Industriehallen wie dem Bieler Salzhaus. Laut dem Metallbauer ging sowohl die Fabrikation als auch die Montage der neuen Verglasungen erfreulich zügig vonstatten, sodass der enge Zeitrahmen von nur drei Monaten eingehalten werden konnte.
Biel, Schweiz
Produkte: Wärmegedämmte Festverglasungen mit forster unico xs
Architektur: Gebert Architekten GmbH, Biel (CH)
Metallbau: Charles Sauter AG, Lyss (CH)
Bauherrin: LIVIQUE Biel (CH)
Fotografie: Damian Poffet